Fraktion „DIE LINKE. Die PARTEI“ für Präsenzsitzung des Stadtrats und Öffnungsstrategie
Pressemitteilung der Fraktion DIE LINKE. Die Partei
Für die nächste Sitzung des Rates der Stadt Solingen am 18.03.2021 fordert die Fraktion „DIE LINKE. Die PARTEI“ eine Präsenzveranstaltung mit vorherigen Schnelltests.
Nach Abwägung der Gesundheitsrisiken, der Außenwirkung und der besonderen Bedeutung verschiedener Themen wie dem Haushalt, die einen großen demokratischen Rahmen verdienen und auch vor dem Hintergrund der Vorbildfunktion des Ehrenamtes, ist es Zeit für den Einstieg in eine intelligente Öffnungsstrategie mit umfassenden Schnelltests. Dazu gehört nach zwei wegen Corona erfolgten Übertragungen der Beschlussfassung an den Hauptausschuss nun wieder eine Präsenzveranstaltung des Rates der Stadt Solingen. Auch andere Städte haben dies mit vorherigen Schnelltests in Präsenz erfolgreich durchgeführt.
„Es kann nicht sein, dass wir Schüler*innen täglich in die Schulen schicken und uns nur auf das Lüften gegen Corona verlassen wollen, uns gleichzeitig als Stadtrat aber nicht zur Durchführung von Ratssitzungen wegen der Pandemie durchringen können." so Fraktionsvorsitzender Harald Schulte-Limbeck. Da der Impfprozess noch lange dauert, bedarf es überall und besonders an Grund- und Förderschulen einer Öffnungsstrategie mit einfachen Hygienekonzepten, ausreichend Schnelltests, regelmäßigen Lüften und auch mehr Luftfiltern. Sonst droht neben mehr Pandemieopfern bei andauernden 7-Tage-Inzidenzzahlen von über 100 eine Schließung der Schulen und eine Verlängerung der erheblichen Einschränkungen im Stadtleben.
GRÜNE und LINKE in der BV Burg/Höhscheid verwundert über CDU-Etatantrag
Pressemitteilung der Bezirksvertretung Höhscheid
Zur gestrigen Bezirksvertretungssitzung Burg/Höhscheid stellte die CDU-Bezirksfraktion einen Änderungsantrag zum Etat-Entwurf der Verwaltung, in welchem sie die Haushaltsposition für den Neubau der Brücke an der Oelmühle umbenennen wollten in „Brücke über den Eschbach“, damit demnächst diskutiert werden kann, ob der Neubau der Brücke Oelmühle entstehen oder am Mühlendamm eine Autobrücke gebaut werden soll. Die Bezirksvertretung stimmte dem mit den Stimmen der CDU, FDP sowie zwei Bezirksvertretern der SPD zu. Die Bezirksvertreter*innen von GRÜNEN und LINKEN, sowie Weck-Stephan und Netz (beide SPD) lehnten den Antrag ab.
Laura Möller, Sprecherin der Bezirksfraktion Burg/Höhscheid von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ist erstaunt über den CDU-Antrag: „Die CDU hat schon im letzten Jahr von der Verwaltung prüfen lassen, ob ein Neubau der Brücke am Mühlendamm möglich wäre und wie viel es kosten würde. Die Verwaltung machte damals schon klar, dass ein Neubau keine Alternative zur Brücke an der Oelmühle ist, da der Stadt Solingen das Grundstück zum Teil nicht gehört und ein Neubau massive negative Aspekte bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie hätte. Wir GRÜNE sind verwundert, dass trotz dieser Ausgangslage die CDU immer noch die Möglichkeit sieht, dass diese Brücke gebaut werden könnte. Dementsprechend war es klar, dass wir gegen diesen Antrag stimmen.“
Silke Schmidt, Vertreterin der LINKEN in der BV Burg/Höhscheid ergänzt: „Besonders verwundert uns das Abstimmungsverhalten von zwei SPDlern, die gegen die Beschlusslage ihrer SPD-Bezirksfraktion für den nicht klar formulierten CDU-Antrag stimmten. Uns ist die Zusammenarbeit mit der SPD wichtig, weil wir gemeinsam Burg/Höhscheid progressiv, ökologisch und sozial gestalten wollen. Doch die Hoffnung, dass wir dies in Zukunft gemeinsam tun können, leidet mit dem Abstimmungsverhalten erneut.“
Sicherstellung von zusätzlichem Raum- und Personalbedarf während der Corona-Pandemie: Kindern und Jugendlichen Rückkehr in den Präsenzunterricht ermöglichen
Pressemitteilung der Fraktion DIE LINKE. Die Partei
Die Fraktion DIE LINKE. Die PARTEI hat zur Sitzung des Haupt‐, Personal‐ und Gleichstellungsausschusses am 4. Februar 2021 einen Prüfauftrag an die Verwaltung gestellt, um zu klären, welcher zusätzliche Raum- und Personalbedarf während der Corona-Pandemie für die Betreuung und Beschulung von Vorschulkindern und Schüler*innen erforderlich ist. Dies zielt auf die Zeit nach dem Lockdown, in der Kindern und Jugendlichen die schrittweise Rückkehr in einen Präsenzunterricht ermöglicht werden soll. Verbände der Lehrer*innen sowie Kinder- und Jugendärzt*innen hatten in den vergangenen Wochen Alarm geschlagen und deutlich gemacht, dass gerade junge Menschen dringend auf soziale Kontakte und Unterstützung angewiesen sind. Insbesondere Kinder aus benachteiligten Familien sowie Schüler*innen mit besonderem Förderbedarf leiden unter der momentanen Situation.
„Zu Recht erwarten Eltern, Lehrer*innen und Schüler*innen, dass sich Verwaltung und Politik umfangreich Gedanken machen, wie Beschulung und Betreuung der Kinder und Jugendlichen unter Pandemiebedingungen gewährleistet werden kann“, erklärt Dr. Heike Krämer, Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. Die PARTEI im Ausschuss für Schule und Weiterbildung. „Selbstverständlich geht Gesundheitsschutz vor. Wir fordern hier ausdrücklich keinen Aktionismus, sondern die Prüfung, Erwägung und Diskussion mittel- und auch langfristiger Möglichkeiten. Uns ist klar, dass die Pandemie uns dazu zwingt, ganz neue Wege zu denken. Dies soll in kollegialer Diskussion aller demokratischer Kräfte im Rat und in seinen Ausschüssen geschehen.“
Darüber hinaus fragt die Fraktion DIE LINKE. Die PARTEI auch nach Maßnahmen, die im Rahmen von Schulum- und -neubauten getroffen werden müssen, um sicherzustellen, dass ein erweiterter Raumbedarf, der zum Beispiel durch Pandemien entstehen könnte, auf Dauer ermöglicht werden kann.
Der Ausschuss hat den Prüfeintrag einstimmig beschlossen.
Sitzungsausfall darf nur Ausnahme sein
Pressemitteilung der Fraktion DIE LINKE. Die Partei
Die Fraktion DIE LINKE. Die PARTEI sieht mit demokratischer Besorgnis, dass verschiedene Sitzungen der Ausschüsse des Rates nicht stattfinden.
Der Fraktionsvorsitzende Harald Schulte-Limbeck sorgt sich um eine zeitnahe Besprechung (im digitalen Hybridverfahren) wichtiger Themen zum Beispiel im Ausschuss für Schule und Weiterbildung sowie im Seniorenbeirat. Der fast komplette Sitzungsausfall im Januar und Anfang Februar darf auch bei Corona und wenigen Beschlussvorlagen aus der Verwaltung nur eine absolute Ausnahme bleiben.
„Wir sollten nicht nur eine digitale, sondern auch eine demokratische Modellkommune bleiben bzw. werden.“
CDU: Bezirksbürgermeister dank AfD-Stimme
Pressemitteilung der Bezirksvertretung Höhscheid
Am Donnerstagabend wurde überraschender Weise Paul Westeppe zum Bezirksbürgermeister des Bezirks Burg/Höhscheid gewählt.
Die CDU hat sich gegen den Vorschlag entschieden, eine gemeinsame demokratische Liste von SPD, Grünen, FDP und DIE LINKE. aufzustellen, um eine klare demokratische Haltung gegen die AfD einzunehmen. Die CDU Burg/Höhscheid stellte eine eigene Liste mit der FDP auf, die keine Mehrheit hervorbrachte. Es fehlten 2 Stimmen, um gegen die Liste von SPD, Grüne und DIE LINKE. mit Spitzenkandidatin Dorothea Gessner zu gewinnen.
Es wurde bewusst in Kauf genommen, für die Stimme der AfD zu werben, um so eine klare Mehrheit zu schaffen. Mit einer zusätzlichen Stimme eines Bezirksvertreters aus den Reihen der SPD, gelang es Paul Westeppe die Wahl zu gewinnen. Dorothea Gessner (Grüne) wurde stellvertretende Bezirksbürgermeisterin und Ute Klein (FDP) 2. stellvertretende Bezirksbürgermeisterin.
Silke Schmidt, Bezirksvertreterin für die Fraktion DIE LINKE.Die PARTEI: „Ich bin entsetzt und fassungslos über dieses Wahlergebnis und bin sehr enttäuscht darüber, dass es den demokratischen Parteien nicht gelungen ist, eine einheitliche, demokratische Gegenstimme der AfD zu bilden. Es hat sich im Rat und in anderen Gremien bewährt, sich gemeinschaftlich gegen die völkische und rassistische Ideologie der AfD zu stellen. Dass es hier nicht gelungen ist, ist ein trauriges Signal für unsere Stadt und unseren Bezirk.“
Die CDU und FDP müssen dringend eine klare Haltung einnehmen für unsere Demokratie und nicht die Stimme einer Partei annehmen, die erst diese Woche für ihre Abgeordneten im Bundestag zur Bedrohung wurde und damit einen Angriff auf unsere Demokratie verübt hat!
„Hier scheint die persönliche Eitelkeit zweier alter Herren aus SPD und CDU wichtiger gewesen zu sein, als die klare Kante der Demokraten gegen die AfD“ ergänzt Joelle Möltgen, Ratsfrau der Fraktion DIE LINKE. Die PARTEI.
Schulministerium ignoriert RKI‐Empfehlung für Schulen trotz erhöhter Risiken
Pressemitteilung der Fraktion DIE LINKE. Die Partei
Mehr als 1000 Solinger*innen sind in Folge von Covid19-Fällen an Schulen bereits in Quarantäne. Mit Empörung und vollkommenem Unverständnis reagiert daher die Solinger Ratsfraktion „DIE LINKE. Die PARTEI“ auf den Erlass des NRW-Schulministeriums, das in Solingen geplante Schulmodell des wechselseitigen Distanz- und Präsenzunterrichts zu untersagen, mit dem Klassen ab Sekundarstufe I hätten halbiert werden können. Stattdessen sollen nun weiterhin rund 30 Schüler*innen in engen Klassenräumen beschult werden. Das ist in Zeiten hoher Inzidenzzahlen von über 200 in Solingen für alle Beteiligten riskant und unzumutbar. Dabei hätte das Solinger Modell nebenbei auch dem Problem der trotz erhöhter Kapazitäten vor Schulbeginn und nach Schulende immer noch überfüllten Busse entgegenwirken können, denn das erforderliche Abstandhalten ist auf diese Weise einfach nicht möglich. Schulministerin Yvonne Gebauer ist jedoch herzlich zu einer morgendlichen Busfahrt gemeinsam mit Schüler*innen und Pendler*innen zum Beweis des Gegenteils eingeladen.
Joelle Möltgen, Mitglied des Stadtrates der Fraktion „DIE LINKE. Die PARTEI“ dazu: „Jetzt müssen alle Maßnahmen ergriffen werden, um die Gesundheit von Schüler*innen, Lehrer*innen und anderen Beschäftigten an Schulen zu sichern. Wir fordern das Land NRW auf, dem Solinger Beschulungsmodell zuzustimmen. Die Stadt Solingen ist in der Pflicht, ihrerseits für den sicheren Transport der Schüler*innen von und zur Schule zu sorgen sowie die Ausstattung der Schulen mit mobilen Endgeräten für alle Schüler*innen sicherzustellen und schnellstmöglich alle Möglichkeiten zur Beschaffung von ausreichend Raumlüftungsanlagen zu nutzen.“
Dass die Schulen wieder wie im Frühjahr dieses Jahres schließen müssen, kann nur durch umfassende Maßnahmen verhindert werden. Die Bildungsgerechtigkeit muss dabei einen besonderen Stellenwert behalten. Insbesondere für sozial benachteiligte Schüler*innen, die nicht von ihren Familien betreut und unterstützt werden können, sowie für Schüler*innen mit besonderem Förderbedarf muss ein sicherer, durchgängiger Präsenzunterricht gewährleistet bleiben. Die Ausgestaltung dieser Modelle sollte von allen Beteiligten, also von Lehrer*innen, Eltern und Vertreter*innen der Stadt, schnellstmöglich erarbeitet werden.
Zu früh gefreut!
Pressemitteilung der Partei DIE LINKE.
Da hatten die Reinigungsfrauen und ihre Interessensvertretung einen Erfolg gehabt. Dachten sie. Ihr Personalrat hatte die Einigungsstelle angerufen und die befand, dass den meisten von ihnen ein etwas höherer Lohn zustände, Entgeltgruppe 2 statt 1. Oberbürgermeister Kurzbach legte sogar nach und ordnete an, dass auch die „unklaren Fälle“ - und somit alle - an der Lohnsteigerung teilhaben sollten.
Jetzt geht es aber ans Bezahlen! Und es stellt sich heraus, dass wer bei der Stadt Solingen an der Spitze der Einkommensliste steht, seine Kolleginnen ganz unten für zu teuer hält. Wie konnte das kommen? Vor Jahren hatte die Kommune ihre bisherige Rechnungsführung, die gute alte Kameralistik, über Bord geworfen und rechnet seitdem alles nach betriebswirtschaftlichen Muster. Die Reinigungsfrauen sollen heute nicht nur einfach dafür sorgen, dass wer morgens zur Arbeit kommt, saubere Büros und Sanitäranlagen vorfindet. Nein, sie sollen sogar einen Gewinn erwirtschaften, den sie jedes Jahr für den städtischen Haushalt abführen müssen.
Und jetzt ist es aus mit der Freude über die schöne Lohnerhöhung. Die Frauen sollen ihre Lohnerhöhung nämlich selbst bezahlen: Entweder reinigen alle demnächst in gleicher Zeit noch mehr oder sie lassen sich durch Reinigungsautomaten ersetzen oder ihre Kollegen Schulhausmeister verzichten auf Einkommensteile – was die gar nicht so toll finden werden- oder eine billigere Privatfirma übernimmt ihre Arbeit. So steht es in der Informationsvorlage an den Zentralen Betriebsausschuss.
Gerade noch wurden Frauen in der Coronakrise als systemrelevant erkannt und ihnen bis in den Bundestag mit stehenden Ovationen applaudiert. Jetzt aber kehrt wieder der gewohnte Alltag ein: Frauen, insbesondere die niedrig bezahlten, sind die Einsparreserve. Alle Reinigungsfrauen mit befristeten Verträgen erhielten die Nachricht, dass sie demnächst nicht mehr gefragt sind. Die Stadt bereitet die Vergabe von Reinigungsobjekten an ein Privatunternehmen noch bis zum Ende der Sommerferien vor. Klasse! Da können die Reinigungsfrauen sich demnächst bei dem Gewinner der Ausschreibung bewerben und die selben Räume zu noch niedrigeren Löhnen putzen als bisher.
Wir fordern, dass Politik und Stadtspitze eine Lösung findet, die nicht auf dem Rücken der Frauen erreicht wird! Reinigung ist systemrelevant!
Vorstandswahl
DIE LINKE. Solingen wählt Vorstand und Kreissprecher*innen
Auf dem Kreisparteitag am 8.12.2019 wählte der Kreisverband Solingen sowohl einen neuen Vorstand, als auch ein neues Kreissprecher-Team. In das Amt der/des Kreissprecher*in gewählt wurden Erik Pieck und Joelle Möltgen.
„Ich freue mich sehr darüber, dass mir erneut das Vertrauen geschenkt wurde den Kreisverband zu vertreten. Besonders im Hinblick auf die Kommunalwahl im nächsten Jahr steht uns eine spannende Zeit bevor.“ bedankt sich Erik Pieck.
Joelle Möltgen ist das erste Mal im Amt. Die 24-jährige jugendpolitische Sprecherin vertritt DIE LINKE. Solingen bereits im Jugendhilfeausschuss und der Bezirksvertretung Burg/ Höhscheid. „Als Kreissprecher*innen werden wir nächstes Jahr besonders gefordert sein unsere Forderungen so klar wie möglich zu formulieren und für deren Umsetzung zu kämpfen.“ ergänzt sie.
Ebenfalls in den Vorstand gewählt wurden Adrian Scheffels als Kreisgeschäftsführer, Karin Sersal als Schatzmeisterin, sowie Margo Pieck und Uwe von Massenbach als Beisitzer*innen.
Auch Margo Pieck ist neu im Parteivorstand. Sie sitzt für DIE LINKE. Solingen im Sozialausschuss. „Besonders am Herzen liegt mir die Sozialpolitik, da es speziell in diesem sensiblen Bereich von großer Bedeutung ist sich für die Menschen einzusetzen, welche oft nicht selbst für sich sprechen können.“ fügt sie hinzu.
Diese Stadt braucht eine soziale Alternative, die nicht bereit ist den Großteil der Stadtgesellschaft mit weiteren neoliberalen Zumutungen zu überziehen, sondern für eine auf Solidarität setzende und soziale Standards verteidigende Stadt kämpft.
Gegen das Outsourcing im Klinikum Solingen
Das Klinikum soll scheibchenweise privatisiert werden. Pathologie, Labor, Wäscherei und nun auch die Radiologie sollen an Unternehmen verkauft werden. Mit letzterer würden jetzt sogar medizinische Dienste ausgelagert werden. Es müssen aber alle Bereiche in kommunaler Hand bleiben, um so dauerhaft die Gestaltungshoheit über das gesamte Klinikum zu sichern.
Die Ratsfraktion DIE LINKE kritisiert daher die bereits erfolgten und geplanten Ausschreibungen der Teilbereiche des Klinikums Solingen. Für die bisherigen, vor allem aber für die zukünftigen Beschäftigten sind erhebliche Verschlechterungen ihrer Arbeitsbedingungen zu erwarten, auch für Patient*innen sind negative Folgen zu befürchten und sogar für die Umwelt. Die Ausschreibungen widersprechen sozialen Anforderungen und den Zielen des Nachhaltigkeitskonzeptes der Stadt Solingen. So zum Beispiel, wenn die bisher im eigenen Haus gereinigte Wäsche zukünftig auf überflüssige Transportwege geschickt werden sollte, wie es im Leverkusener Krankenhaus geschieht, das seine Wäsche täglich bis ins Sauerland verschickt.
Ebenfalls ist darauf zu achten, dass die vorhandenen Arbeitsplätze den Solinger*innen nicht verlorengehen. Daher sind regionale Unternehmen zu bevorzugen.
Des weiteren sind soziale Gesichtspunkte im Hinblick auf die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten der sich bewerbenden Unternehmen zu beachten. Wir fordern als eine zwingende Voraussetzung, dass auch externe, dem Klinikum zuarbeitende Beschäftigte tariflich geregelte Arbeitsbedingungen vorfinden und Arbeitnehmerschutzgesetze eingehalten werden.
Die Solinger*innen sind auf ihr Krankenhaus angewiesen. Jegliche Entscheidungen betreffen sie daher alle. Trotz des behaupteten Etiketts einer Bürger beteiligenden Stadt fehlt es bisher komplett an Transparenz, von echten Beteiligungsmöglichkeiten kann keine Rede sein. Selbst Ausschussmitglieder der verantwortlichen Ausschüsse werden nicht in Kenntnis gesetzt über den Stand der Verhandlungen und die Ausschreibungen der Bereiche. Über neue Sachverhalte wird immer erst kurz vor Sitzungen, und das nur recht dürftig informiert.
Aus diesen Gründen solidarisiert sich DIE LINKE mit der Demonstration der Beschäftigten am vergangenen Freitag. Wir fordern eine sofortige Rücknahme der Ausschreibungen, um ein ganzheitliches Klinikum in kommunaler Hand zu erhalten. Nur so kann eine zufriedenstellende Versorgung der Solinger*innen, unabhängig von Profitmaximierung auf Kosten der Beschäftigten und der Patientenversorgung, gewährleistet werden.
Kein bodenloses Solingen
Bereits seit Jahren fordert die Ratsfraktion DIE LINKE Maßnahmen gegen den Ausverkauf an kommunalen Grundstücken und für die Stärkung des sozialen Wohnungsbaus. Dass wir hiermit keineswegs alleine stehen, beweist der Journalist Heribert Prantl in der Süddeutschen Zeitung vom 16/17.11., wo er unter dem Titel „Bodenlos“, die aktuelle Boden- und Wohnungspolitik kommentiert.
„Was ist zu tun? Erstens: Baugrundstücke dürfen von der öffentlichen Hand nicht mehr verkauft werden; sie müssen rückgekauft und bei Bedarf enteignet werden. Zweitens: Sie dürfen, wenn überhaupt, nur unter Auflagen und nur noch im Erbbaurecht vergeben werden. Drittens: Es braucht eine große Wiederbelebung des sozialen Wohnungsbaus. Viertens: Die astronomischen Steigerungen des Bodenwertes müssen durch Steuern abgeschöpft werden. Fünftens: Die Grundsteuer, die nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts derzeit neu konzipiert wird, muss so konzipiert werden, dass sie den gemeinwohlverträglichen Wohnungsbau fördert. Das alles gehört zu einer Bodenreform. Sie ist nicht sozialistisches Experiment. Sie ist demokratische Notwendigkeit.“
„Es freut uns zu lesen, dass die Erkenntnis der Notwendigkeit einer anderen Boden- und Wohnungspolitik nun auch in die Mitte der bürgerlichen Medien vorgedrungen ist“, reagiert der Fraktionsvorsitzende Jörg Becker. „Die Ratsfraktion DIE LINKE fordert seit Jahren die Vergabe städtischer Grundstücke ausschließlich in Erbpacht durchzuführen und den Einstieg in den städtischen sozialen Wohnungsbau voranzubringen. Nach wie vor bleibt zu hoffen, dass sich diese Erkenntnis auch bei den politischen Mitbewerber*innen in Solingen durchsetzt.“
Die Ratsfraktion DIE LINKE steht weiterhin dafür, die Solinger*innen nicht ins bodenlose fallen zu lassen.
Die Solinger FDP zeigt ihr wahres Gesicht
Der Vorschlag der Solinger FDP, den früheren Betriebsleiter und Privatisierungsexperten Horst Henke, in die Findungskommission für die neue Geschäftsführung des Klinikum zu berufen, zeigt dass nun wenigstens eine der Ratsfraktionen die seit einiger Zeit für die Zerschlagung des Klinikums eintreten, mit offenen Visier für eine Privatisierung eintritt.
„Die gesamte Diskussion über die Auslagerung von Klinikteilen, schafft, neben den direkten Auswirkungen auf die Beschäftigten und Patient*innen, die Grundlage für eine Privatisierung des kommunalen Klinikums“, erklärt der Fraktionsvorsitzende Jörg Becker. „Die Ratsfraktion DIE LINKE hat wiederholt davor gewarnt, dass bestimmte politische Kreise genau dieses Ziel haben. Das sich die FDP nun endgültig aus der Deckung wagt und offen die Einbeziehung eines für die Privatisierung von kommunalen Kliniken bekannten Experten fordert, zeigt dass der Widerstand gegen jede Beschädigung der Einheit des Klinikums weitergehen muss.“
Die Ratsfraktion DIE LINKE steht weiterhin an der Seite all derer, die für den Erhalt des kommunalen Solinger Klinikums ohne jede Auslagerung von Teilbereichen und eine ausreichende Finanzierung eintreten.
Ein Fass ohne Boden
Die gestern veröffentlichen Schlüsselzuweisungen machen erneut deutlich, dass die Landespolitik nicht gewillt ist, allen Kommunen die Mittel zur Verfügung zu stellen, die diese für die Erfüllung ihrer Aufgaben benötigen. Die nun erfolgte Ankündigung der Stadtspitze, nach weiteren Einsparpotentialen zu suchen, lässt mit Blick auf die bereits schwerwiegenden Einschnitte im Haushaltsentwurf schlimmes für die Solinger*innen vermuten. Diese fälschlich als alternativlos dargestellte Politik gegen die Interessen der Solinger*innen muss endlich ein Ende haben.
„Die Solinger*innen haben in den letzten Jahren bereits viel zu viele Einschnitte in die soziale Infrastruktur ihrer Heimatstadt hingenommen,“ betont der finanzpolitische Sprecher, Uwe von Massenbach. „Die Ankündigung der Stadtspitze auf Grund der reduzierten Zuweisungen nach weiteren Einsparpotentialen zu suchen, ist ein erneutes Einknicken gegenüber einer unverantwortlich agierenden Landesregierung. Somit entpuppt sich die Kritik des Kämmerers an den Verantwortlichen am Ende als wenig glaubwürdig. Diese müsste ansonsten in letzter Konsequenz zwingend dazu führen, unter den gegebenen Umständen keinen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen.“
Für DIE LINKE ist es nicht hinnehmbar, dass in Deutschland zunehmend hohe Summen für Rüstungsprojekte, sinnlose Beratungsaufträge und fragwürdige Wahlkampfnieten wie die Maut für Ausländer*innen ausgegeben werden, während Solingen und andere Kommunen nicht in die Lage versetzt werden ihren Bürger*innen ein lebenswertes Wohnumfeld zu erhalten und die nötigen Investitionen in Bildung, Klimaschutz und anderes zu tätigen.
Zum aktuellen Haushaltsentwurf fordert die Ratsfraktion DIE LINKE unter anderem die Abschaffung der festgelegten Deckelung des jährlichen Defizits im öffentlichen Personennahverkehr und die Erhöhung der Zuschusssumme € auf 12 Mio.€. Hierzu erklärt der verkehrspolitische Sprecher Erik Pieck:
„Die Beibehaltung der Deckelung würde durch die ständigen Kostensteigerungen absehbar zu weiteren Einschnitten im öffentlichen Personennahverkehr führen. Mit Blick auf die vom Rat der Stadt Solingen verabschiedete Nachhaltigkeitsstrategie, ist das Gegenteil geboten. Wir fordern eine Verbesserung der Taktung, insbesondere auf Nebenlinien und im Nachtverkehr, sowie eine Reduzierung der Ticketpreise. Nur durch eine Attraktivierung des öffentlichen Personennahverkehrs kann das Ziel einer Steigerung der Nutzer*innenzahl erreicht werden.“
Auch in anderen Bereichen, ist der Haushaltsentwurf aus Sicht der LINKEN nicht geeignet, die nötigen politischen Weichen für die Zukunft zu stellen. So fehlt im Bereich der Wohnungspolitik weiterhin die Erkenntnis, das nachhaltige Lösungen für den Wohnungsmarkt nicht durch ein ausschließliches Setzen, auf private und genossenschaftliche Akteur*innen erreicht wird. Hierzu betont Karin Seilheimer-Sersal, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion: „DIE LINKE erneuert ihre Forderung nach Gründung einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft. Die Stadt Solingen muss selbst zum Akteur am Wohnungsmarkt werden, um Einfluss auf die Marktentwicklungen zu nehmen und insbesondere sicherzustellen, dass Wohnraum für Menschen mit geringem Einkommen vorhanden ist.“
Die erneuten, tiefgreifenden Einschnitte bei den Hilfen zur Erziehung, weist DIE LINKE ebenfalls zurück.
„Die fortlaufende Sanierung des Haushalts durch immer weitere Einschnitte bei den Hilfen zur Erziehung, ist mit Blick auf die Sensibilität dieses Bereiches absolut unverantwortlich“, betont die jugendpolitische Sprecherin, Joelle Möltgen. „Wir dürfen nicht zulassen, dass Mitarbeiter*innen die über die Gewährung von Maßnahmen entscheiden, dies unter dem ständigen Bewusstsein tun, eine Verantwortung für den Haushaltsausgleich zu tragen. Sollte es trotzdem gelingen, Einsparungen ohne Verschlechterung des Angebots durchzuführen, sollten die hier eingesparten Mittel in präventive Maßnahmen investiert werden, die betroffene Familien bereits frühzeitig unterstützen.“
Zusammenfassend stellt der Fraktionsvorsitzende Jörg Becker fest:
„Sollte der Haushalt in der vorliegenden Form verabschiedet werden, bedeutet dies, dass auch im nächsten Jahr keine zukunftsgerichtete Politik in Solingen zu erwarten ist. Alle Ratsfraktionen sollten an dieser Stelle deutlich machen, dass die Solinger*innen nicht weiterhin für die unzureichende Ausstattung der Kommune in Haftung genommen werden können. Für DIE LINKE bleibt ein ausgeglichener Haushalt unter den gegebenen Umständen ein Schlag gegen die Interessen der Bürger*innen.“
Schulentwicklung
Wie der RP vom heutigen Tage zu entnehmen ist, schlägt die SPD den (Neu-)Bau einer Ganztagsgrundschule in zentraler Lage vor.
Grundsätzlich begrüßt die Ratsfraktion DIE LINKE Überlegungen, um die Betreuungssituation für Kinder und Eltern in der Stadt zu verbessern, jedoch fehlen hierfür Konzepte und auch Kinder-/ bzw. Elternwille ist bislang unberücksichtigt. Hier wäre die Frage zu stellen, ob die Eltern lediglich an einer zeitlich umfänglicheren Betreuung interessiert sind, oder aber an einer Ausweitung der Bildungs- und Lernzeit.
Bevor eine solche Überlegung in den Raum gestellt wird, tut es Not, sich Gedanken darüber zu machen, was überhaupt gewünscht und auch sinnvoll wäre.
Einer 7-zügigen Gesamtschule Höhscheid wird die Ratsfraktion DIE LINKE ebenfalls nicht zustimmen. Jedoch ist der Ausbau auf 5 oder 6 Züge ebenso undenkbar. Auch dies ginge vermutlich nur mit einer 3-Standorte-Schule, was laut Bezirksregierung nur „in Ausnahmefällen“ überhaupt möglich sein sollte und bereits in Höhscheid aufgrund ewiger Baustellen Dauerzustand ist. Dies ist für die Zukunft nicht mehr hinnehmbar, weder für Lehrer*innen noch für Schüler*innen. Auch wäre das in Solingen bislang einzigartige Konzept der Schule nicht mehr ohne Weiteres so durchführbar. Denkbar wäre für DIE LINKE eher der Bau einer komplett neuen Schule. Eine Aufstockung des Gymnasium Vogelsang im Bereich der gymnasialen Oberstufe ist sinnlos, da ja genau diese Schüler*innenschaft mit gymnasialer Empfehlung an der GS-Höhscheid unterbesetzt ist.
DIE LINKE fordert daher in diesem Zusammenhang ein genaueres Hinsehen bei den Aufnahmen der Gesamtschulen, da an der Gesamtschule FALS eine deutliche Ungleichverteilung zugunsten der Oberstufe herrscht. Ein zusätzlicher Oberstufenzug am Vogelsang ist daher sinnlos. Im Übrigen ist – im Hinblick auf die Kosten, eine gerechte Verteilung der Schüler*innenaufnahme gemäß Empfehlungen sinnvoller. So müsste nicht an der FALS dauerhaft erweitert werden und alle Schulen könnten entsprechend ihrer Kapazitäten nachhaltig genutzt werden.
„DIE LINKE begrüßt die Überlegungen zu einer Ganztagsgrundschule, allerdings nur in Abhängigkeit mit einem sinnvollen Schulgesamtkonzept, bei welchem Kinder gemäß ihrer Potentiale gefördert werden und ausreichend Möglichkeiten für Ruhezeiten und freies Gedeihen haben,“ betont die schulpolitische Sprecherin, Kerstin Ehmke-Putsch.
Das „Aufpumpen“ der GS-Höhscheid auf 7 Züge und Klassengrößen auf Maximum (34 Kinder/Klasse) lehnt DIE LINKE ab. Alternativ sollte der Neubau einer weiteren Schule an anderem Standort erwogen werden im Anschluss auf eine Abfrage des Elternwillens, in welcher geklärt wird, ob Eltern ihr Kind eher an einer Haupt – Sekundar- oder Gesamtschule anmelden möchten.
Zeit für konsequente Politik
Die Ratsfraktion DIE LINKE zeigt sich nach einer ersten ausführlichen Beschäftigung mit dem vorliegenden Haushaltsentwurf für das Haushaltsjahr 2020 enttäuscht. Bei einer mehrstündigen Klausur stellte die Fraktion einmütig fest, dass der Entwurf gravierende Mängel unter anderen bei Personalplanung und Daseinsvorsorge aufweist und nötige Investitionen in moderne Verkehrsinfrastruktur und bezahlbaren Wohnraum versäumt. Darüber hinaus erscheint ein Erreichen des gesetzten Ziels, mit Blick auf die optimistisch angesetzten Einnahmen äußerst zweifelhaft.
„Die Zeit freundlicher Appelle an Landes- und Bundesregierung muss ein Ende haben“, betont der finanzpolitische Sprecher Uwe von Massenbach. „Solange Land und Bund nicht willens sind den Kommunen ausreichende Mittel zur Erfüllung ihrer Aufgaben bereitzustellen, kann ein verantwortlich handelnder Rat keinen ausgeglichenen Haushalt beschließen. Die Politik der schwarzen Null führt zu einer Verschlechterung der kommunalen Infrastruktur, die vor allem Menschen mit geringem Einkommen zu spüren bekommen. Der Rat muss bereit sein, den Konflikt mit der Bezirksregierung zu suchen und deutlich zu machen, dass Solingen nicht bereit ist, die Folgen bundes- und landespolitischer Entscheidungen auf seine Bürger*innen abzuwälzen.“
Die Konsequenzen der rigiden Sparpolitik hat nicht zuletzt das in dieser Woche ergangene Urteil des Sozialgerichts Düsseldorfs aufgezeigt, dass feststellt das die von Solingen für das Jahr 2018 festgelegten Höchstsätze für die Kosten der Unterkunft nicht ausreichen.
„Das Urteil des Sozialgerichts Düsseldorf verdeutlicht einen Umstand, auf den DIE LINKE in den vergangenen Jahren immer wieder hingewiesen hat“, betont Karin Seilheimer-Sersal, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion. „Das Vorgehen der Stadt Solingen durch ein künstliches Niedrigrechnen der Kosten der Unterkunft haushaltsrelevante Einsparungen vorzunehmen war zutiefst unsozial und muss eine Lehre für die Zukunft sein. Solinger Leistungsempfänger*innen können und dürfen genauso wenig für die Einhaltung der politisch falschen Sparziele in Verantwortung genommen werden wie alle anderen Solinger*innen.“
DIE LINKE hofft, dass auch die anderen Ratsfraktionen im Laufe der Beratungen die Zeichen der Zeit erkennen und sich mit uns gemeinsam für einen Haushalt einsetzen, der die sozialen und ökologischen Herausforderungen, die sich in naher Zukunft stellen, offensiv angeht und die Weichen für eine lebenswerte Stadt für alle Solinger*innen stellt.
Hier finden sie die Pressemitteilungen des
- Kreisverbandes der Partei DIE LINKE,
- der Fraktion DIE LINKE im Rat der Stadt Solingen und der
- LINKSJUGEND Solingen
Wohnungsbau
DIE LINKE. unterstützt die Forderung des „Forum Jugend und Soziales“ nach einem kommunalen Wohnungsnotfallplan. Langfristige und auf private Investitionen in den Wohnungsmarkt setzende Maßnahmen werden denen nicht helfen, die sich schon heute einer immer knapperen Anzahl bezahlbarer Wohnungen gegenübersehen und teure Mieten nicht leisten können.
Deshalb sind kurzfristig greifende Lösungen notwendig. Wir haben bereits mehrfach die Schaffung einer kommunalen Wohnungsgesellschaft gefordert. Nur durch diese wäre die Stadt selbst in der Lage sofort in den Wohnungsmarkt einzugreifen und auch langfristig ein Mindestmaß an bezahlbarem Wohnraum zu gewährleisten. Die Verfügbarkeit bezahlbaren Wohnraums in Solingen würde so unabhängig von Entwicklungen auf einem Wohnungsmarkt, auf den immer mehr renditesuchendes Privatkapital drängt und damit die Preise in die Höhe treibt.
„Wohnen ist ein Grundrecht welches durch die Gesellschaft für jeden unabhängig von seinem Einkommen gesichert werden muss. Daher muss dieses dem Auf und Ab des Marktes entzogen werden!“ so Adrian Scheffels, Vorstandsmitglied der LINKEN und vertretendes Mitglied im ASUKM.
Haushaltssperre als Folge unverantwortlicher Politik
Während SPD und Grüne am morgigen Samstag, die vermeintliche Erfolgsbilanz ihres gemeinsamen Oberbürgermeisters vorstellen wollen, erging heute seitens des Stadtkämmerers Weeke eine Haushaltssperre. Diese ist die Folge einer unverantwortlichen Haushaltspolitik, die auch unter Oberbürgermeister Kurzbach ihre Fortsetzung findet.
„Die trügerische Hoffnung auf ein Erreichen der „Schwarzen Null“, wird nun dazu führen, dass wichtige Ausgaben im Interesse der Bürger*innen Solingens nicht getätigt werden können“, betont der finanzpolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE, Uwe von Massenbach. „DIE LINKE hat immer wieder darauf hingewiesen, dass die „Schwarze Null“ mit Blick auf die aktuelle Lage der Kommunalfinanzen weder erstrebenswert noch erreichbar ist. Die Stadt Solingen saniert ihren Haushalt auf Kosten der Verkehrsinfrastruktur, des öffentlichen Nahverkehrs und der sozialen Versorgung. Der volkswirtschaftliche Schaden, der zukünftigen Generationen von Solinger*innen durch diese Politik entsteht, ist deutlich schwerwiegender als die Belastung durch Verschuldung des städtischen Haushalts zu Gunsten von nachhaltigen Zukunftsinvestitionen. Die Maßnahme des Kämmerers sollte ein Weckruf sein den Stärkungspakt zu verlassen und neue Wege zu gehen.“
Kinderbetreuung in Solingen bedarf besserer personeller Ausstattung
Die in einer aktuellen Studie der Bertelsmann Stiftung aufgezeigten Mängel, zeigen massive Defizite, insbesondere im Bereich der frühkindlichen Betreuung in Solingen auf.
Die jugendpolitische Sprecherin der Solinger Ratsfraktion, Alexandra Mehdi, betont in diesem Zusammenhang: „Der Verweis auf eventuelle Fehler in der vorgelegten Studie, kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Betreuungssituation in Solingen alles andere als zufriedenstellend ist.
DIE LINKE fordert seit langem eine spürbare Verbesserung der Relation zwischen Erzieher*innen und betreuten Kindern. In diesem Zusammenhang möchte ich deutlich machen, dass uns der in der Statistik ausgewiesene Mittelfeldplatz in der Betreuung von über dreijährigen Kindern keineswegs zufriedenstellen kann. Insbesondere mit dem Blick auf das Ziel, Kindertagesstätten zu Orten der Inklusion aller Kinder zu machen, ist eine deutliche Verbesserung des Betreuungsschlüssels unerlässlich.“
Im Zusammenhang mit der Forderung nach einer besseren Betreuung wird gerne auf die hieraus entstehenden Belastungen für den städtischen Haushalt verwiesen.
„Solange auch die Stadt Solingen die schwarze Null wie eine Monstranz vor sich herträgt, werden viele wichtige Dinge für die Bürger*innen dieser Stadt nicht umsetzbar sein“, erklärt der finanzpolitische Sprecher der Fraktion, Uwe von Massenbach. „Den Haushalt auf dem Rücken von Kindern, Eltern und Erzieher*innen zu entlasten, lehnen wir hingegen ab.“
Mit Sicherheit pünktlich zur Schule im Bezirk Burg/Höhscheid?
Bereits im Juni diesen Jahres wurde im Solinger Tageblatt auf die zu vollen Busse der Linie 684 in den Morgenstunden hingewiesen. Nach der Umstellung von einem 10-Minuten-Takt auf einen nun 15-Minuten-Takt hat man im Juni von Seiten der Stadtwerke mitgeteilt, die Situation im Auge behalten zu wollen. Das Ergebnis dieser „Beobachtung“ ist insbesondere mit Beginn des neuen Schuljahres in dieser Woche alles andere als befriedigend.
Die Busse sind so voll, dass einige Schulkinder selbst in den dritten Bus, auf welchen sie warten, nicht mehr hereinkommen oder wenn sie es hinein geschafft haben, ohne Hilfe von Eltern oder anderer Aufsichtspersonen nicht an der für den weiteren Schulweg notwendigen Haltestelle herauskommen.
„Viele Eltern sind besorgt und wütend. Kinder, sollen selbstständig ihren Schulweg bestreiten und insbesondere die ‚kleinen‘ ÖPNV-Nutzer*Innen sind ohnehin aufgeregt in den ersten Schultagen. Dass die ersten Schultage mit Tränen und der Angst zu spät in die neue Schule zu kommen beginnen, ist nicht hinnehmbar,“ sagt Alexandra Mehdi, Bezirksvertreterin der LINKEN in Burg/Höhscheid. „Antworten der Verkehrsbetriebe, nun eine Verkehrsüberwachung durchzuführen und danach gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen kommen zu spät. Die Anmeldezahlen der Schulen und auch die der abonnierten neuen Schoko-Tickets lagen Stadt und Verkehrsbetrieben vor, die erforderliche Maßnahmen hätten vor Schulbeginn getroffen werden können und müssen.
Das Thema Sicherheit ist ein Dauerthema in den Medien und politischen Debatten – für Eltern und SchülerInnen bedeutet Sicherheit auch ein sicherer Schulweg mit einem zuverlässigen ÖPNV. Viele Eltern denken bereits nach den ersten Tagen über Alternativen nach, wie ihre Kinder morgens zur Schule kommen, zumal für sehr viele die Fahrt mit dem ÖPNV als Selbstzahler*Innen auch nicht gerade günstig ist.
Die aktuelle Situation führt weder zu einer Reduktion der ‚Eltern-Taxis‘, noch zu einem attraktiven ÖPNV, welcher im Sinne der aktuellen Debatte um das Thema Nachhaltigkeit einer der wesentlichen Punkte unserer Stadt sein sollte“, führt Alexandra Mehdi weiter aus.
DIE LINKE erwartet ein schnelles Handeln und wird sowohl im Fahrgastbeirat, als auch in der Bezirksvertretung das Thema solange auf die Agenda setzen, bis eine spürbare Verbesserung eintritt.
Keine nachhaltigen Verbesserungen
DIE LINKE ist enttäuscht vom vergangenen Treffen der interfraktionellen Arbeitsgruppe, die sich über Änderungsvorschläge in dem vorliegenden Nachhaltigkeitskonzept auseinandersetzte.
DIE LINKE hatte unter anderem ein deutlicheres Umschwenken in der Verkehrspolitik vorgeschlagen und fordert zum Beispiel wirksame Maßnahmen zur Vorrangstellung des ÖPNV, um einen ein Rückgang des PKW-Verkehrs zu erreichen.
Auch in weiteren Bereichen waren die anderen Fraktionen nicht bereit, sichtbare Verbesserungen für die Bürger*innen Solingens in die Vorlage aufzunehmen. So wurde auch diesmal wieder die Forderung nach bezahlbaren Wohnraum, der durch die Stadt bereitzustellen ist, zurückgewiesen. Einzig der Vorschlag, dass Unternehmen in Geschäftsbeziehungen mit der Stadt Solingen ebenfalls in die Pflicht genommen und ein Konzept zur nachhaltigen Wirtschaften vorlegen müssen, wurde für diskussionswürdig befunden.
„Im Verlauf der Gespräche wurde deutlich, dass hier grundsätzlich unterschiedliche Wertvorstellungen aufeinandertreffen“, betont Ulrike Zerhau, die die DIE LINKE in der Verhandlungsgruppe vertritt. „Während SPD und Grüne sich prinzipiell gegen konsequentere Verbesserungsvorschläge in der Vorlage aussprachen, sind FDP und CDU sogar gewillt, die formulierten Nachhaltigkeitsziele zu verwässern. Alle unserer Verbesserungsvorschläge, um das Konzept im Sinne einer konsequent nachhaltigeren Politik zu konkretisieren, wurden leider von allen Seiten zurückgewiesen.“
LINKE gegen Verschärfung der Straßensatzung
Die Ratsfraktion DIE LINKE schließt sich der in einem offenen Brief von Caritas, Jugend- und Drogenberatung und Jugendstadtrat geäußerten Kritik an der geplanten Verschärfung der Straßensatzung an. Ebenso setzen wir uns für die Annahme des eingebrachten Bürgerantrags ein.
„Soziale Missstände in der Gesellschaft lassen sich nicht durch ordnungspolitische Maßnahmen, sondern durch eine gute Sozialpolitik bekämpfen“, betont die sozialpolitische Sprecherin Karin Seilheimer-Sersal.
„Eine Straßenordnung, die versucht Armut aus dem Straßenbild zu verdrängen, stigmatisiert Menschen auf Grund ihrer sozialen Lage. Diesen Weg wird DIE LINKE nicht mitgehen.“
Neben Menschen mit geringem Einkommen, sind insbesondere junge Menschen durch die geplanten Neuregelungen betroffen. Hierzu äußert sich die jugendpolitische Sprecherin der Fraktion, Alexandra Mehdi. „Inwieweit die Repression gegen Menschen, die nicht regulär auf einer Parkbank sitzen, oder die sich dort regelmäßig treffen, die Sicherheit der Solinger*innen erhöht, erschließt sich mir nicht. Auch junge Menschen müssen die Möglichkeit haben den öffentlichen Raum zu nutzen, ohne die Sorge haben, dass dies mit Bußgeldern geahndet wird.“
DIE LINKE setzt sich mit aller Konsequenz gegen die Verdrängung von Menschen aus dem öffentlichen Raum ein. Die Teilnahme am öffentlichen Leben steht jedem in unserer Gesellschaft zu. Eine repressive Straßenordnung, die Menschen auf Grund ihrer sozialen Lage aus der Öffentlichkeit ausschließt, lehnen wir ab.
DIE LINKE. Solingen fordert Signal für Humanität von OB Kurzbach
Pressemitteilung - KV DIE LINKE.
Ein starkes Zeichen der Solidarität geht in diesen Tagen von den Stadtoberhäuptern Kölns, Düsseldorfs und Bonns aus. Sie wenden sich in einem Brief an die Bundesregierung und stehen für das Recht auf Asyl, die Integration Geflüchteter und vor allem humanitäres praktisches Handeln ein.
Henriette Reker (Köln, parteilos), Thomas Geisel (SPD, Düsseldorf) und Ashok Sridharan (CDU, Bonn) sollten damit Vorbild für alle anderen OberbürgermeisterInnen sein, so auch für Tim Kurzbach.
„Bei aller Kritik, die wir an sehr vielen Stellen am politischen Handeln der aufgelisteten Personen haben, dieser Brief ist ein großes solidarisches und menschliches Zeichen. Gerade in einer Zeit, in welcher Humanität bei zu vielen Menschen an der eigenen Landes- oder gar Stadtgrenze aufhört, ist es auch mutig sich dem entgegenzustellen. Eine Stadt die das Motto „Mensch Solingen“ hat, muss auch praktische Menschlichkeit umsetzen. „ stellen die Kreissprecherin Alexandra Mehdi und der Kreissprecher Erik Pieck fest. Sie fordern zudem :
„Die Seenotrettung im Mittelmeer muss wieder aufgenommen werden, Menschen, die dort Leben retten und ihr eigenes riskieren dürfen nicht kriminalisiert werden. In der Konsequenz bedeutet dies dann aber auch hier in Solingen eine Politik zu machen, die Geflüchtete aufnimmt und die Grundlagen für ein solidarisches Leben hier schafft- ohne Hass, ohne soziale Spaltung- eben ein gutes Leben für alle und nicht wenige. „Mensch Solingen“ muss bedeuten jetzt konkrete Menschlichkeit zu zeigen und Hilfe zu leisten!“
Zwischen „subjektiver Sicherheit“ und objektiver Gefährdung
PRESSEMITTEILUNG – Fraktion DIE LINKE.
Die Ratsfraktion DIE LINKE weist die von der Verwaltung eingebrachte, massive Verschärfung der Straßenordnung, entschieden zurück.
„Hier wird mal wieder der Versuch unternommen, soziale Missstände in unserer Gesellschaft, durch ordnungspolitische Maßnahmen zu kaschieren“, betont Karin Seilheimer-Sersal, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion. „Anstatt die angezeigte Bekämpfung von Armut, Sucht und gesellschaftlicher Ausgrenzung anzugehen, soll diese Ausgrenzung nun auch verstärkt durch die Straßenordnung stattfinden. Diesen Weg geht DIE LINKE nicht mit.“
Auch das Vorgehen bei der Einbringung der Vorlage, stößt auf Kritik der LINKEN. Insbesondere die Tatsache, dass eine diesbezügliche Anfrage, zu Beginn des Jahres dahingehend beantwortet wurde, dass keine Verschärfung der Straßenordnung geplant sei, lässt an der Redlichkeit des Vorgehens ebenso Zweifeln, wie die Tatsache, dass der Sozialausschuss aus der Beratungsfolge ausgeschlossen werden sollte. Hier wurde ganz offensichtlich der Versuch unternommen, kritischen Nachfragen im Ausschuss aus dem Weg zu gehen.
Auch der verkehrspolitische Sprecher der Fraktion, Erik Pieck, findet deutliche Worte zur Vorlage: „Die Stadt nimmt sich aus der Verantwortung für den Winterräumdienst und sorgt damit für eine objektive Verschlechterung der Sicherheit. Gleiches konnten wir in den letzten Jahren bei ständigen Kürzungen im ÖPNV beobachten, durch die Menschen insbesondere nachts nicht mehr sicher nach Hause kommen. Aus Sicht der LINKEN, gilt es die objektiven Sicherheitsfaktoren in den Blick zu nehmen, anstatt durch willkürliche Repressionen gegen einzelne Menschengruppen niedere Instinkte zu bedienen.“
Neben Menschen in schwieriger sozialer Lage, werden insbesondere auch junge Menschen durch die neue Straßenordnung betroffen. „Inwieweit eine Bußgelderhebung für falsches Sitzen auf Parkbänken, die Sicherheit der Solinger*innen erhöht, erschließt sich mir nicht“, so Alexandra Mehdi, jugendpolitische Sprecherin der Fraktion. „Ebenso sind wir nicht der Meinung, dass sich das Problem des öffentlichen Urinierens im Rahmen der Straßenordnung lösen lässt. Vielmehr ist es die Verantwortung der Stadt, für ausreichende Toiletten im öffentlichen Raum zu sorgen.“
DIE LINKE wendet sich entschieden gegen die Kriminalisierung und Verdrängung von Menschen aus dem öffentlichen Raum. Aus unserer Sicht muss es auch Menschen mit geringem Einkommen erlaubt sein, den öffentlichen Raum nach ihren Wünschen zu nutzen.
Die Grenzen dieser Nutzung regelt das Strafgesetzbuch, eine schwammig formulierte Straßenordnung hingegen bietet die Grundlage für willkürliche Repression
Ausreichende Finanzierung des Klinikums nicht in Solingen zu lösen
Pressemitteilung – Ratsfraktion DIE LINKE.
Die Ratsfraktion DIE LINKE stellt sich in der aktuellen Debatte über Umstrukturierungen im städtischen Klinikum mit aller Klarheit auf die Seite der Arbeitnehmer*innen und ihrer Vertretung im Aufsichtsrat.
In diesem Zusammenhang stellt die sozialpolitische Sprecherin der Fraktion, Karin Seilheimer-Sersal klar: „Die Idee eine externe Gesellschaft zu schaffen um Tarifverträge zu umgehen, zeugt von einem Höchstmaß an Ignoranz gegenüber den Interessen der Beschäftigten. Anstatt für eine dringend erforderliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu sorgen, soll die Arbeitnehmerschaft durch die unterschiedliche tarifliche Behandlung von alten und neuen Mitarbeiter*innen gespalten werden. Den Widerstand des Betriebsrats gegen eine solche Spaltung unterstützen wir im vollen Umfang.“
DIE LINKE fordert Bund und Land auf, für eine grundlegende Verbesserung der Krankenhausfinanzierung zu sorgen, die dem Klinikum ein wirtschaftliches Arbeiten ermöglicht, ohne dass Tarifverträge ausgehebelt werden oder die gesundheitliche Versorgung leidet.
Das Ende sozialdemokratischer Glaubwürdigkeit
PRESSEMITTEILUNG – DIE LINKE 2018-05-21
Das Ende sozialdemokratischer Glaubwürdigkeit
Mit Enttäuschung und Überraschung hat DIE LINKE zur Kenntnis genommen, dass der Rat der Stadt Solingen zwei Anträge zur Verbesserung der Wohnraumversorgung mehrheitlich abgelehnt hat. Sowohl die Prüfung einer Wohnraumschutzsatzung, wie auch ein Prüfauftrag zum Einstieg in den kommunalen sozialen Wohnungsbau, wurden von der großen Koalition der Technokraten aus CDU, SPD, BfS und FDP abgelehnt.
„Insbesondere die Ablehnung durch die SPD-Fraktion, ist für uns in keiner Weise nachvollziehbar“, betont Ratsmitglied Karin Seilheimer-Sersal, Sprecherin der LINKEN im Sozialausschuss. „Nachdem die SPD die Anträge im Sozialausschuss unterstützt hatte, wurde nun im Rat die Chance vertan, die Versorgung mit günstigem Wohnraum zu verbessern.“
„Wohnraum darf nicht zum Spekulationsobjekt werden“, heißt es im Grundsatzprogramm der SPD. Die Förderung öffentlichen, sozialen Wohnungsbaus war eine zentrale Forderung der Landtags- und Bundestagswahlen im letzten Jahr. Die Gelegenheit diese Forderungen mit Inhalten zu füllen, hat die Solinger SPD leider versäumt.
„Dass die SPD-Fraktion geschlossen gegen Forderungen stimmt, die ihrer eigenen Programmatik entsprechen, zeichnet ein erschreckendes Bild der Solinger Sozialdemokratie“, erklärt Fraktionsvorsitzender Jörg Becker. „In anderen Städten, ist es oft die SPD, die vergleichbare Forderungen einbringt oder unterstützt. So fordert die SPD in Ahaus, den Einstieg in den kommunalen Wohnungsbau. In Solingen hingegen werden diese Forderungen von der SPD als unseriös zurückgewiesen. Sollte die SPD in Solingen ihre Partner auch in Zukunft ausschließlich rechts der Mitte suchen, wird hier auch der letzte Rest Glaubwürdigkeit verloren gehen.“
Auf die sichtbaren Folgen einer privatisierten Wohnungswirtschaft weist der planungspolitische Sprecher der LINKEN, Erik Pieck hin: „SPD-Fraktionsvorsitzende Iris Preuß-Bucholz wies die Forderung nach städtischem Wohnungsbau mit der Begründung zurück, andere könnten das besser. Deshalb habe die Stadt Ende der 90-Jahre unter SPD-OB Uibel die letzten Wohnungen an die mittlerweile insolvente Ohligser Wohnungsbaugenossenschaft verkauft. In diesem Zusammenhang haben die Mitglieder nicht nur ihre Anteile verloren, sondern mussten auch noch je 1.200 Euro zur Begleichung von Verpflichtungen nachzahlen.
Ein gerade aktuelles Beispiel, welche Folge die Privatisierung von öffentlichem Wohneigentum mit sich bringt, finden wir am Südpark. Hier wurden Häuser der Post, in denen Mitarbeiter*innen wohnten, erst an die LEG, dann an die Gagfah verkauft, um letztendlich bei einem privaten Investor zu landen. Die damaligen Mieter*innen mussten ihre Wohnungen verlassen. Wie im Solinger Tageblatt zu lesen war, werden aus 44 bestehenden Wohnungen, 63 qualitativ hochwertige Wohneinheiten mit einem Verkaufspreis ab 3250 Euro pro qm.“
DIE LINKE wird sich weiterhin dafür einsetzen, dass Maßnahmen für eine nachhaltige Versorgung mit bezahlbarem Wohnraum getroffen werden und für die erforderlichen Mehrheiten kämpfen.
Sozialausschuss unterstützt LINKEN Vorstoß zum sozialen Wohnungsbau
Bei seiner Sitzung am vergangenen Mittwoch ist der Sozialausschuss mehrheitlich dem Antrag der Ratsfraktion DIE LINKE gefolgt, die Möglichkeiten für einen Einstieg in den kommunalen sozialen Wohnungsbau zu prüfen.
„Wir sind erfreut, dass die Ausschussmehrheit unserem Antrag gefolgt ist“, erklärt Karin Seilheimer-Sersal, Sprecherin im Sozialausschuss. „Wir gehen davon aus, dass sich auch der Rat diesem Votum anschließen wird. Mit dem Einstieg in der kommunalen sozialen Wohnungsbau erhält die Stadt Solingen die Möglichkeit durch die Schaffung bezahlbaren Wohnraums Einfluss auf den Wohnungsmarkt zu nehmen und die momentane Aufwärtsspirale bei den Mietpreisen abzuschwächen.“
Denkbar knapp scheiterte hingegen der Antrag eine Wohnraumschutzsatzung für Solingen zu prüfen, an der Mehrheit aus CDU, BfS und FDP. DIE LINKE hofft, dass bis zur kommenden Ratssitzung ein Umdenken erfolgt. „Eine Wohnraumschutzsatzung ist neben dem Schutz vor der Zweckentfremdung von Wohnraum auch ein wichtiges Instrument zur Evaluierung der Entwicklungen am Wohnungsmarkt. Wir hoffen, dass sich diese Erkenntnis auch bei der Ratsmehrheit einstellt“, betont Fraktionsvorsitzender Jörg Becker.
DIE LINKE wird weiterhin an der Seite der Bürgerinnen und Bürger stehen und sich dafür einsetzen, allen Solinger*innen guten und bezahlbaren Wohnraum bereitzustellen.
Eine Folge der unverantwortlichen Kürzungspolitik
„Die heutige Meldung der Solinger Morgenpost, laut der das Medi-Mobil nicht mehr an der Solinger Jugend- und Drogenberatung hält, verdeutlicht die Folgen unverantwortlicher Kürzungspolitik und der daraus resultierenden Unterbesetzung“, betont die jugendpolitische Sprecherin Alexandra Mehdi. „Die Stadt ist in der Verantwortung für eine ausreichende personelle Ausstattung von Hilfeangeboten zu sorgen, damit deren Arbeit in der nötigen Weise verrichtet werden kann.“
Der Wegfall des niederschwelligen medizinischen Angebots an die Besucherinnen und Besucher der Jugend- und Drogenberatung führt zu einer rapiden Verschlechterung der Gesundheitsversorgung.
DIE LINKE wird sich in den Gremien der Stadt für ein Umdenken in Richtung einer ausreichenden personellen Ausstattung einsetzen.
Schönes neues Solingen
Die Ratsfraktion DIE LINKE weist die seitens der Stadtspitze geäußerte Behauptung, beim Workshop am vergangenen Samstag seien alle Fragen der Politik beantwortet worden, entschieden zurück.
„Aus unserer Sicht sollte die Verwaltung vorbildhaft sein, wenn es um eine dauerhaft nachhaltige Raumnutzung geht“, betont Erik Pieck, Sprecher im Stadtplanungsausschuss. „Weder die Fragen bezüglich einer Umwandlung der zunehmend leerstehenden Clemensgalerien in Verwaltungsgebäude, noch nach einer Weiternutzung des ehemaligen Finanzamts wurden hinlänglich beantwortet. Anstatt also die Clemensgalerien durch eine Ansiedlung von Verwaltungsbüros wiederzubeleben, wird durch die Aufgabe von Verwaltungsstandorten weiterer Leerstand geschaffen. Dies ist aus unserer Sicht völlig unplausibel.“
„Der Anbau steht in direkter Verbindung mit einer generellen Änderung der Arbeitsweise der Stadtverwaltung“, betont Fraktionsvorsitzender Jörg Becker. „Die Beschäftigten werden dauerhaft gezwungen sein, Co-Working-Places und Heimarbeit zu nutzen, weil gar nicht mehr ausreichend Büroplätze vorhanden sein werden. Von der momentan viel betonten Freiwilligkeit bei der Nutzung dieser Modelle kann spätestens dann keine Rede mehr sein.“
Aus Sicht der LINKEN stehen bislang nicht die Belange der Solingerinnen und Solinger sowie der Beschäftigten der Verwaltung im Mittelpunkt der Planung, sondern das Ziel der Stadtspitze die Arbeitskraft ihrer Beschäftigten bei möglichst geringen Kosten maximal zu nutzen. Dies ist kein Weg den DIE LINKE mitgeht.
Deutliche Kritik an der Planung äußert auch die frauenpolitische Sprecherin der Fraktion, Alexandra Mehdi: „Die uns so gerne suggerierte schöne neue Arbeitswelt, die durch die Digitalisierung entsteht, kann zum massiven Nachteil der Beschäftigten sein. Insbesondere für Frauen erscheinen solche Modelle erst einmal häufig als sinnvoll, weil sie versuchen Beruf und Familie zu vereinbaren. Beim genauen Hinsehen zeigt sich aber, dass positive Effekte nur bei einer entsprechenden Ausgestaltung der Arbeit eintreten. Wenn Flexibilität nichts anderes heißt als die ständige Verfügbarkeit für den Arbeitgeber, führt das zu einer Überbelastung der Beschäftigten, verbunden mit entsprechenden gesundheitlichen Folgen.“
DIE LINKE fordert das neue Raumkonzept und den fortlaufenden Digitalisierungsprozess mit klaren Regelungen für die Arbeitsstruktur und die maximale Arbeitszeit zu verbinden. Der Schutz der Beschäftigten vor gesundheitlichen Risiken und vor einer Verschlechterung der Work-Life-Balance hat für uns Priorität.
Auf zur Verkehrswende – Auch in Solingen
Dies fordert die Ratsfraktion DIE LINKE in Bezug auf die aktuell von der Bundesregierung eingebrachte Überlegung, öffentlichen Nahverkehr zur Reduzierung des mit PKW-Verkehr einhergehenden Schadstoffausstoßes kostenlos bereitzustellen.
„Es ist erfreulich, dass der Druck aus Brüssel die Bundesregierung veranlasst, nun über Maßnahmen nachzudenken, die DIE LINKE bereits vor Jahren auf den Tisch gelegt hat“, so der verkehrspolitische Sprecher Erik Pieck. „Wir sehen uns in unserer jahrelangen Ablehnung von Haushaltsplänen, die insbesondere auch durch Einschränkungen im ÖPNV finanziert wurden, bestätigt. Nun gilt es auch in Solingen die Weichen zu stellen und sich schnellst möglich im Rahmen des VRR für eine Beteiligung am Modellversuch einzusetzen. Hierzu gehört auch, den ÖPNV durch veränderte Prioritätensetzung in der Verkehrsplanung gegenüber dem motorisierten Individualverkehr zu stärken, um mehr Bürgerinnen und Bürger zum Verzicht auf den PKW zu bewegen.“
Freizeitangebot statt Glücksspiel
Die Ratsfraktion DIE LINKE begrüßt das Vorhaben der Verwaltung die Anzahl an Spielhallen in Solingen drastisch zu reduzieren. „Wir halten dieses Vorgehen für richtig. Aus diesem Grund hat DIE LINKE in den letzten Jahren auch in mehreren Fällen Nutzungsplänen zugestimmt, die Spielhallen in den Innenstädten ausschließen“, so Erik Pieck, Mitglied im Stadtplanungsausschuss.
Allerdings sollte nicht übersehen werden, dass Spielhallen und Wettbüros an vielen Stellen die Lücke füllen, die weggefallene Freizeiteinrichtungen für Solingerinnen und Solinger hinterlassen haben. Es besteht ein Mangel an öffentlichen Räumen, in dem die Bürgerinnen und Bürger selbstbestimmt und in Gemeinschaft ihre Freizeit verbringen können. Diesen Mangel begegnen Spielhallen auf eine gefährliche Weise.
Hiervon sind insbesondere auch junge Menschen betroffen. Daher fordert die Fraktion DIE LINKE. Solingen im Rahmen der Jugendförderung wieder stärker alternative Freizeitmöglichkeiten zu schaffen. Adrian Scheffels, Mitglied im Ausschuss für Bürgerbeteiligung und Transparenz: „Die Stadt könnte z.B. Räume für, durch Jugendliche selbstorganisierte, Cafés in den Stadtteilen zur Verfügung stellen. Bezirksschülervertretung und Jugendstadtrat würde dies sicher gerne unterstützen“
Insbesondere mit Blick auf die sozialen Folgen der Glücksspielsucht ist es, neben der Schließung von Spielhallen, auch zwingend notwendig für ausreichende Möglichkeiten zur therapeutischen Behandlung der Betroffenen zu sorgen. Die Politik darf hier nicht weiter vor einer Lobby kuschen, deren Verbandschef seit Jahren politische Entscheidungen durch massive Parteispenden beeinflusst, um einen konsequenten Kampf gegen Glücksspielsucht zu verhindern.
Eine Einflussnahme, die auch an der Solinger Kommunalpolitik nicht vorbei geht.
DIE LINKE fordert Aussetzung der Kostensenkungsverfahren
Die Ratsfraktion DIE LINKE fordert in einem Antrag an den heutigen Sozialausschuss die Aussetzung von Kostensenkungsverfahren bei den Mietkosten der Bezieherinnen und Bezieher von Sozialleistungen.
„Wir stimmen der Verwaltung zu, dass es offensichtlich seit der letzten, bereits unzureichenden, Anpassung der Sätze für die Kosten der Unterkunft, zu einer weiteren Steigerung der Mietkosten gekommen ist,“ betont Karin Seilheimer-Sersal, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion. „Es sollte aus unserer Sicht selbstverständlich sein, dass bis zu einer Anpassung der Sätze keine Kostensenkungsverfahren durchgeführt werden können, da diese auf Basis von Sätzen durchgeführt werden, die, die Realität auf dem Wohnungsmarkt nicht widerspiegeln. Wenn Menschen auf dieser Basis zum Verlassen ihrer Wohnung
veranlasst werden, ist dies völlig unverantwortlich.“
DIE LINKE fordert endlich nicht mehr auf Kosten der Bezieherinnen und Bezieher von Sozialleistungen zu sparen. Die unzureichende Bemessung der Sätze zwingt die Betroffenen in Schulden und im schlimmsten Fall in Obdachlosigkeit. Da wir bereits in den letzten Jahren zunehmend höhere Obdachlosenzahlen zu verzeichnen hatten, ist es nicht schwer vorauszusehen, wohin ein „weiter so“ führt.